Von Isa Hopp, 17 Jahre alt
Manchmal entstehen die größten Geschichten aus einem ganz kleinen Zufall. So war es bei mir. Ich bin 17 Jahre alt und wie ich zu Lichtstrahl Uganda gekommen bin, ist eine ziemlich witzige Sache: Ich war mit meinem Hund in einer Hundeschule – und dort auch Zoë Rath. Wir hatten schon ein paar Mal miteinander geredet, eher nebenbei, bis sie irgendwann mitbekam, dass einer meiner größten Träume war, einmal nach Afrika zu reisen.
Zwei Monate später saß ich mit 15 Jahren im Flugzeug nach Uganda – nur ich, eine tolle Reisegruppe und Zoë. Zwei Wochen war ich dort. Zwei Wochen, die mein Denken komplett verändert haben. Ich habe gesehen, wie viele Menschen dort leben – mit wenig, oft am Limit. Und ich habe begriffen, wie wichtig Lichtstrahl Uganda für die Menschen in Gulu ist. Diese Erfahrung hat mich nicht mehr losgelassen.
Seitdem war ich mittlerweile schon drei Mal in Uganda – und habe zweimal ein Praktikum als Tischler vor Ort gemacht. Das war für mich eine unglaublich bereichernde Erfahrung. Ich konnte nicht nur mein Handwerk einbringen, sondern habe auch gemerkt, wie viel man mit einfachen Mitteln bewirken kann – und wie viel gegenseitiger Respekt ausmacht.
Was viele nicht wissen: Mein Engagement im sozialen Bereich hat nicht erst dort angefangen. Ich bin seit Jahren aktiv – weil das einfach in mir drin steckt. Jeden Montag bin ich bei der Feuerwehr in Senden. Ich helfe älteren Menschen mit der Gartenarbeit, wenn sie das körperlich nicht mehr selbst schaffen. Ich leite eine Gruppe im Jugendrotkreuz, gebe sonntags Schwimmunterricht und mache zusätzlich eine Ausbildung zum Fachpraktiker für Holzverarbeitung im Benediktushof Maria Veen.
Warum ich das alles mache? Ich glaube, das liegt an meiner Geschichte. Ich bin mit acht Monaten zu meinen Pflegeeltern gekommen, die sich ganz bewusst entschieden haben, ein Kind wie mich aufzunehmen. Später auch noch meinen Pflegbruder Leo. Für mich war das nie ein großes Thema – bis zum 23. April 2025, als meine leibliche Mutter gestorben ist. Das hat vieles in mir bewegt. Seitdem frage ich mich mehr: Wo komme ich eigentlich her? Und was mache ich mit der Zeit, die ich habe?
Heute weiß ich: Ich will diese Zeit nutzen. Um Gutes zu tun. Um für andere da zu sein. Und um zu zeigen, was alles möglich ist – wenn man an sich glaubt.
Zoë und Heike sind für mich zwei unfassbar wichtige Menschen geworden. Sie haben mir nicht nur gezeigt, wie viel ich bewegen kann – sie glauben auch an mich. Das bedeutet mir mehr, als ich in Worte fassen kann.
Ich bin jung, ja. Aber ich weiß schon jetzt: Aus kleinen Begegnungen können große Wege entstehen. Und wer mit dem Herzen handelt, kann viel verändern.








